T. Bieth: “Was bedeutet Dir Baseball und was macht die Faszination für Dich aus?”
Baseball hat mich viele Dinge gelehrt, die ich auf das Leben anwenden kann, wie den Umgang mit Erfolg und Misserfolg, das Konfrontieren und Überwinden von Widrigkeiten, Kommunikation, Disziplin, Ehrgeiz, körperliche und geistige Ausdauer, Teamarbeit, soziale Fähigkeiten, wie man um 5:30 Uhr morgens aufwacht, um vor dem Unterricht eine 1 1/2 Stunde lang zu trainieren, Respekt und viele andere Dinge.
T. Bieth: “Du lebst für den Baseball und steckst viel Leidenschaft und Energie in Dein Training. Als Pitcher der Deutschen Nationalmannschaft stehst du oft im Mittelpunkt des Spiels. Wie gehst du persönlich mit Beleidigungen / blöden Sprüchen der Zuschauer um?”
Sobald ich auf dem Hügel stehe und den “Flow Status” meines Seins erreicht habe, höre ich absolut nichts von den Fans. Sobald ich aber aus der Ruhe gebracht werde – was aus verschiedenen Gründen passieren kann – sind es oftmals nur Sprüche der Fans, die mir schlechtes Gelingen wünschen. Das schlechte Gelingen ist aber nur auf das sportliche fixiert und damit weiß ich, dass die Zuschauer mir selbst nichts schlechtes wollen und ich schenke den Kommentaren keinen Wert. Diese Einstellung hilft mir solche Äußerungen schnell wieder zu vergessen und nich an mich rankommen zu lassen.
T. Bieth: “Was würdest du Dir für unseren Sport wünschen im Zusammenhang mit dem Thema Anti-Diskriminierung?”
Ich wünsche mir das Verständnis aller, dass wir im selben Boot sitzen und das ist das Boot des Sports. Egal welcher Verein, Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft. Sport ist Sport und sobald alle verstehen, dass der Sport an oberster Stelle steht wird weniger diskriminiert.
T. Bieth: “Was empfiehlst du Sportlerinnen und SportlerInnen die Opfer von Diskriminierung geworden sind?”
Ich wünsche mir für alle Opfer von Diskriminierung, dass sie eine Bezugsperson haben welche ihnen dabei hilft mit den Erfahrungen umzugehen. Falls dies nicht gegeben ist dann wünsche ich mir, dass sie eine andere Quelle wie Religion oder Ähnliches nutzen können, um damit fertig zu werden.
T. Bieth: “Danke für das Interview und Deine offenen Worte. Wir freuen uns sehr, Dich als Botschafter für unser Programm an Board zu haben.”